Samsung Galaxy Tab S9+ im Test: Lohnt der Aufpreis im Vergleich zum S9? (2024)

Samsung stellt mit dem Galaxy Tab S9+ nun offiziell einen runderneuerten Nachfolger des

vor – neben dem kleineren Tablet

und dem Riesen-Tablet

. Die Basisversion kostet satte 1.119 Euro – und damit 220 Euro mehr als das kleinere Galaxy Tab S9. Lohnt der Aufpreis? COMPUTER BILD hatte das Galaxy Tab S9+ im ausführlichen Test.

Im Vergleich zum Vorgänger S8+ hat sich auf den ersten Blick nicht viel getan: Mit den Abmessungen von 185,4x285,4x5,7 mm ist das S9+ fast exakt genauso groß. Das S9+ ist auch weder dicker noch dünner (5,7 Millimeter), hat aber beim Gewicht zugelegt: Die Wifi-Version bringt nun 581 statt 567 Gramm auf die Waage, die 5G-Variante wiegt 586 statt 572 Gramm. Aber das sind Randnotizen, Nutzer spüren diesen Unterschied nicht.

Das Display arbeitet nach wie vor mit AMOLED-Technik – Samsung spricht beim S9+ von der Version AMOLED X2. Im Test zeigte es Fotos und Videos mit brillanten, knackigen und originalgetreuen Farben – bei Bedarf mit einem extrem hohen Kontrast und sehr hell (maximal 646 Candela pro Quadratmeter). Das reicht, um Display-Reflexionen im Freien bei viel Sonnenschein zu überstrahlen.

Auf seiner 12,4 Zoll (knapp 32 Zentimeter) messenden Bilddiagonalen zeigt das Tab S9+ Fotos, Videos und Webseiten mit 2800x1752 Pixeln – die Auflösung ist damit identisch zum Vorgänger Samsung Galaxy Tab S8+. Für eine flüssige Wiedergabe erneuert das Display das Bild 60- bis 120-mal pro Sekunde (Bildwiederholfrequenz: 60 bis 120 Hertz). Auch das beherrschte der Vorgänger S8+ schon.

Neu: Entsprechend programmierte Android-Spiele soll das S9+ wie am PC oder Notebook mit Raytracing-Effekten zeigen. Dazu zählt zum Beispiel die dynamische Darstellung von weichen Schatten und Lichteffekten. So sollen in Spielen etwa schnell rotierende Scheinwerfer feine Lichteffekte mit unterschiedlichen Intensitäten in die Spiele-Umgebungen proji*zieren. Parallel passt die Technik in Echtzeit die Stärke der geworfenen Schatten von Personen und Objekten an.

Völlig neu ist auch der Antrieb: Als Motor dient im S9+ eine für Samsungs Galaxy-Reihe abgewandelte Variante des Snapdragon 8 Gen 2 von Qualcomm. Dem System-on-a-Chip (SoC) steht ein 12 Gigabyte großer Arbeitsspeicher zur Seite. Der interne Speicher ist je nach Version 256 oder 512 GB groß. Wem das nicht reicht: Die Kapazität lässt sich bei allen S9-Plus-Versionen per microSD-Karte um maximal 1 Terabyte erweitern. Im Test absolvierte das Galaxy Tab S9+ die Prüfungen noch einmal zackiger ab, als der schon schnelle Vorgänger Galaxy Tab S8+.

In den Tests fertigte die an der Front angebrachte 12-Megapixel-Linse gute Selfies an, in Videotelefonaten erfasste sie das eigene Konterfei in einer ordentlichen Qualität – auch bei wenig Licht. Das gilt auch für die beiden rückseitigen Kameras: Für die Aufnahme von Fotos und Videos hat das S9+ hinten eine 13-Megapixel-Kamera, inklusive Autofokus und Blitz, sowie eine 8-Megapixel-Ultra-Wide-Linse. Die in den Prüfungen aufgenommenen Bilder und Videoclips hatten eine durchweg hohe Qualität – wie mit der Frontlinse auch in schlecht ausgeleuchteten Räumen. Erstaunlich: Die Qualität der aufgenommenen Fotos und Videos reichte beinahe an die des größeren S9 Ultras ran, das mit seinen Kameras unter den Android-Tablets neue Maßstäbe setzte.

Die Preise für die neue Tab-S9-Reihe sind gepfeffert (Übersicht in der Tabelle oben). Da erstaunt, dass Samsung wie beim Vorgänger S8+ weiterhin beim Netzteil spart. Das müssen Nutzer also extra kaufen. Der 10.090-mAh-Akku des S9+ lässt sich per USB-C-Anschluss und 45-Watt-Schnellladenetzteil (ab 35 Euro) in rund zwei Stunden volltanken. Klasse: Der Stromspeicher hielt im Test rund acht Stunden durch. Das ist eine gute Stunde mehr als beim beim alten Galaxy Tab S8+.

Im Gegensatz zum Netzteil liegt der für die Eingabe per Stift nötige S Pen dem Tablet bei. Der setzt bis zu 4.096 Strichstärken um – und das mit einer geringen Verzögerung von nur 2,8 Millisekunden, sagt Samsung. Der S Pen lässt sich auch als Fernbedienung zum Steuern der Wiedergabe von Präsentationen und Musik nutzen, aber auch als "Auslöser", um Selfies zu schießen. Komfortabel: Zum Verstauen des Stifts bietet die Rückseite des Tab S9+ eine Einbuchtung, in der er auch gleich neue Energie tankt.

Das Samsung S9+ zählt zu den besten Tablets überhaupt: Es bot im Test eine 1A-Bildqualität, ein sehr hohes Arbeitstempo und eine lange Akkulaufzeit. Zudem ist es tadellos verarbeitet und der für schnelle Notizen und Zeichnungen nützliche S Pen befindet sich im Lieferumfang. Wenn es etwas zu Meckern gibt, dann sind es die hohen Verkaufspreise und das fehlende Netzteil im Paket – wie bei den Modellen Samsung Galaxy Tab S9 und Samsung Galaxy Tab S9 Ultra. Aber für wen lohnt sich das S9+? Kunden, die eben ein größeres Tablet als ein 10- oder 11-Zoll-Modell haben wollen, denen das Riesen-Tablet S9 Ultra dann aber doch zu riesig ist. Im Vergleich zum S9 gibt es mit dem S9+ nicht nur ein größeres Display, sondern auch noch bessere Kameras. Nicht schön zu reden ist der saftige Aufpreis von 220 Euro.